Disturbing the Peace - - Filmkritik & Bewertung (2025)

  • 05.08.2020
  • Christian Willach (Chrischi)
  • 2 Kommentare

In vielen Filmen spielt Guy Pearce zumeist den Bösewicht. InDisturbing the Peace darf er mal wieder den Titelhelden spielen. Als U.S. Marshal Jim Dillon verteidigt er eine Kleinstadt gegen Störenfriede. Ob der Action-Thriller mit anderen Werken der Marke „Einer gegen alle“ mithalten kann, erfahrt ihr hier!

[su_youtube URL=”https://www.youtube.com/watch?v=wHNLMYdYtiM”]

TitelDisturbing the Peace
Jahr2020
LandUnited States of America
RegieYork Alec Shackleton
GenresAction, Krimi
DarstellerGuy Pearce, Devon Sawa, Kelly Greyson, Michael Sirow, Barbie Blank, Branscombe Richmond, Dwayne Cameron, Michael Bellisario, Jacob Grodnik, John Lewis, Terence J. Rotolo, Elle E. Wallace, Timothy Timms, Aaron Stanford, Veralyn Venezio, Steve Hodges, Jay Willick, Luke Martin Collins, Leticia Cline, Craig Heckman, Terani Richmond, Dan Southworth, Ray Fite, Jimmy Phelps, Chuck Hustmyre, Kristie Hustmyre, Carla Bush
Länge90 Minuten
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Disturbing the Peace - - Filmkritik & Bewertung (1)

Worum geht es in Disturbing the Peace?

Jim Dillon (Guy Pearce) ist ein ehemaliger Texas Ranger, der keine Waffe mehr getragen hat, seitdem er seinen Freund und Partner in einer Geiselsituation lebensbedrohlich verletzt hat. Einige Jahre nach dem Unglück arbeitet er als U.S. Marshal in der Kleinstadt Horse Cave. Der Frieden der idyllischen Kleinstadt nimmt ein jähes Ende, als eine Biker-Gang auftaucht und beginnt, die Stadt und seine Bewohner unter ihre Kontrolle zu bringen. Das Ziel ist schnell klar: Die örtliche Bank und ein gepanzerter Lastwagen sollen ausgeraubt werden. Jim gibt sich aber nicht geschlagen und weiß, dass er nach langer Zeit wieder zu seiner Waffe greifen muss, um Horse Cave von der Biker-Bande zu befreien und den Frieden wiederherzustellen.

Einer gegen alle – Das beliebte Szenario

Das Szenario “Einer gegen alle” ist nicht neu, aber erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Auch wenn die Drehbücher solcher Actionfilme nicht wirklich innovativ sind, kann man aber immer einen gewissen Unterhaltungswert erwarten. The Last Stand mit Arnold Schwarzenegger oder Walking Tall mit Dwayne Johnson sind nur zwei Beispiele der letzten Jahre, wo ein Sheriff seine Stadt “säubern“ möchte bzw. vor einer außerordentlichen Bedrohung schützen muss.

In Disturbing the Peace möchte aber kein Verbrecher durch die Stadt fliehen, oder ein ortsansässiger Gangster Drogen verkaufen; hier ist es eine einfache Bikergang, die eine Bank ausrauben möchte. Soweit so gut, denn ein geringer Realitäts- bzw. Qualitätsgrad ist vorauszuahnen gewesen und gehört irgendwo auch zu dieser Art von Film. Schließlich möchte man zumeist einfach nur Abschalten und sich vom Spektakel unterhalten lassen. Disturbing the Peace ist allerdings ein erschreckend langweiliger Action-Thriller. Entweder hat man Stunt Coodinator Dan Southworth auf der Straße aufgelesen oder Regisseur York Alec Shackelton hat kein Gespür für dieses Genre. Die Wahrheit liegt vermutlich in der Mitte.

Action-Thriller? -Thema verfehlt

Action kommt zwar vor, aber es fehlt an jeglicher Dynamik. Selbst einfache Schlägereien und Entwaffnungen wirken so schwach inszeniert, dass man zwangsläufig zu lachen beginnt. Mit Schnitten versucht man die Mängel zu kaschieren, aber ohne Erfolg. Ein Beispiel hierfür kommt gleich zu Beginn, wenn Kellnerin Catie (Kelly Greyson) sich gegen einen der Biker im Zweikampf behaupten möchte. Cynthia Rothrock würde sich bei diesem Anblick in Grund und Boden schämen. Der Kampf ist so zerschnitten, dass man das Gefühl hat, dass beide die ganze Zeit sich nur gegenüberstehen und mit erhobenen Fäusten anschauen.

Auch der Sound kann das Ruder nicht rumreißen. Selbst wenn mal Kugeln fliegen oder ein Auto explodiert, lässt dieser kein Gefühl von Action aufkommen, weswegen der Film selbst hier nicht punkten kann. Als Thriller taugt Disturbing the Peace noch weniger. Es entsteht gar keine Spannung und noch weniger interessieren einen die Menschen des Films. Ob diesen etwas passiert oder nicht, ist einem egal, denn entweder sind diese unsympathisch oder handeln so hanebüchen, dass man froh ist, wenn man sie nicht mehr sehen muss. 91 Minuten lang plätschert die Handlung vor sich hin. Der Fehler ist schnell ausgemacht: Das Drehbuch. Autor Chuck Hustmyre hat über zwanzig Jahre bei der Strafverfolgung gearbeitet und vermutlich Ahnung davon, aber er scheint kein Händchen für das Pacing und das Ausarbeiten von Figuren zu haben.

Disturbing the Peace - - Filmkritik & Bewertung (2)

Disturbing the Pea(r)ce

Guy Pearce ist wirklich ein super Schauspieler und nach vielen Rollen als Bösewicht bekommt man ihn in Disturbing the Peace endlich mal wieder als „Helden“ zu sehen. Doch Fans des Darstellers werden mit diesem Auftritt nicht zufrieden sein und sich vermutlich darüber hinaus wünschen, dass sie ihn verpasst hätten. Pearce holt das beste aus seiner Figur des U.S.Marshals Jim Dillon raus, aber dieser ist so merkwürdig geschrieben, dass man zu ihm einfach keinen Draht aufbauen kann, geschweige denn ernsthaft mitfiebern. Man bekommt nie das Gefühl, dass Dillon ernsthaft in Gefahr ist. Dazu kommt, dass er dermaßen fragwürdige Entscheidungen trifft, dass es einen immer wieder aus dem Film reißt.

Einerseits bastelt er erfinderische Konstruktionen im Stil eines MacGyver, um seine Gegner auszuschalten, aber im nächsten Moment handelt er mehr als unüberlegt und wenig nachvollziehbar. Gut für die Figur, wenn der „Feind“ seinen Plan nicht durschaut, aber für den Zuschauer ist dieser Umstand einfach nur höchst irritierend. Ein weiteres Beispiel ist, wenn Marshal Dillon auf die glorreiche Idee kommt einen Zeitungskasten umzufahren und anschließend schnell wegrennt. Inwiefern er den Bikern damit geschadet hat, erschließt sich auch nicht, wenn man sich die Szene erneut anschaut. Wenn man lange genug durchhält, dann bekommt man viele solcher Aktionen zu sehen, weswegen Kopfschütteln beim Schauen keine Seltenheit darstellt.

Disturbing the Peace - - Filmkritik & Bewertung (3)

Bekannte Gesichter und der Griff in die falsche Outfit-Kiste

Am logischsten handeln hierbei noch die Gangster, angeführt von Diablo, gespielt von Devon Sawa. Das einstige Milchgesicht aus Kleine Giganten mit Rick Moranis und Ed O‘Neil und der Hauptdarsteller von Filmen wie Die Killerhand und Final Destination ist inzwischen 41 Jahre alt und gibt rein optisch einen guten Kopf der Biker Bande ab. Aber auch seine Figur ist einfach nicht gut geschrieben. Die Motivation von Diablo, die sich erst im Laufe der Handlung herausstellen soll, ist unglaublich an den Haaren herbeigezogen. Wenn Disturbing the Peace etwas Unterhaltungswert bieten könnte, könnte man sowas schon mal in Kauf nehmen und darüber hinwegsehen. Aber da nichts hiervon der Fall ist, ist das nicht nur unstimmig, sondern annährend anstrengend.

Weitere bekannte Gesichter sind Branscombe Richmond, den viele vielleicht noch aus der 90er Serie Renegade kennen, und Barbie Blank, die Wrestling-Fans als Kelly Kelly ein Begriff sein dürfte. Diese spielen aber ebenso steif und hölzern wie der restliche Cast. Dieses Schauspiel kombiniert mit unpassenden Outfits sorgt folgend für ungewollte Lacher. Bei genauerem Betrachten dieses Kleidungsstils, kommt man auf den Gedanken, dass ein bis zwei der Biker große Fans von Mad Max zu sein scheinen. Des Weiteren wirken die Darstellerinnen Barbie Blank oder Kelly Greyson wie aus einem billigen Softporno entsprungen. Das wird auch befeuert durch Dialoge wie, „Reiten wir heute Abend aus? -Wieso, sind die Pferde wieder unruhig?“. Dies wird nahtlos durchgezogen bis zum Finale hin, wenn die Einfallslosigkeit kein Ende mehr kennt und das Handeln der Figuren wenig stimmig zu ihrem vorherigen Verhalten ist.

Disturbing the Peace - - Filmkritik & Bewertung (4)

Unser Fazit zu Disturbing the Peace

Man würde gerne sagen, dass Disturbing the Peace das Herz am rechten Fleck hat und sich sichtlich bemüht, aber dem ist leider nicht so. Besonders bemüht scheint hier keiner am Werk gewesen zu sein, so dass das Budget von 5 Millionen Dollar vermutlich komplett an Guy Pearce gegangen ist. Wer einen Action-Thriller mit wenig Sinn, aber eben viel Unterhaltung erwartet, der sollte diese Erwartungen nicht nur einmal, sondern zweimal runterschrauben; die Fallhöhe könnte sonst zu groß sein. Disturbing the Peace sind 91 Minuten in denen praktisch nichts zueinander passt. Regisseur York Alec Shackelton hat das Thema eines Action-Thrillers komplett verfehlt. Die Inszenierung funktioniert überhaupt nicht und das Drehbuch von Chuck Hustmyre ist noch unstimmiger. Es knallt kaum, es fliegen wenig Kugeln, ebenso keine One-Liner der alten Schule. Es passiert wirklich nichts an das man sich erinnern wird oder möchte.

Auf einen coolen Guy Pearce wartet man mehr als vergebens. Wirklich schade, denn mit ihm hat man einen sehr guten Schauspieler an Bord gehabt und dies überhaupt nicht zu nutzen gewusst. Wer das Szenario “Einer gegen alle in der Kleinstadt” in unterhaltsam sehen möchte, der greift besser zu The Last Stand mit Arnold Schwarzenegger oder Walking Tall mit Dwayne Johnson. Wer nur den Anspruch hat sich einen hinter die Binde zu gießen und sich gepflegt über hanebüchene Handlungen zu amüsieren, kann hiermit allerdings einen durchaus vergnüglichen Abend haben.

Disturbing the Peace ist ab dem 06. August 2020 auf DVD und Blu-ray erhältlich.

Unsere Wertung:

© Constantin Film

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